2020-03-15: Enz und untere Murg: Double fun im Schwarzwald

Ab und an gibt es Tage, an denen der WHW an- und abpaddelt. So auch an diesem schönen Tag im Schwarzwald. Aber mal ganz von vorne:

Nach ergiebigen Regenfällen Anfang März kam die Sonne zwischen den Wolken hervor und lockte bei herrlichen warm-up Niedrigwasserständen eine ganze Reihe Paddler aus ihren Verstecken hervor. Bei milden Temperaturen (bis zu 15°!) und Sonnenschein trafen sich einige der üblichen Verdächtigen (Volker mit Tochter Hannah, Tobias, Rumi, Julia und Chris) mit einigen neuen Verdächtigen (Pascal, Sönke, Rebecca) beim Edeka in Bad Wildbad. Rob und Simon (natürlich ebenfalls höchst verdächtig) nahmen den Bootstransportservice der Heidelberger in Anspruch und stießen aus Stuttgart dazu. Allesamt pünktlich um 10 Uhr, kaum zu fassen! Nicht nur pünktlich, sondern auch hygienisch: Auf ausgiebige Begrüßungen, Küsschen, high fives (zumindest fast) wurde verzichtet und es wurden konsequent zwei Bootslängen Abstand eingehalten wink

Berner Oberland September 2019

2019-09-06 bis 08: Dranse, Simme und Saane

Schlechter BMI und andere Gründe nicht ins Kehrwasser zu fahren

Lange Zeit galt die alte Weisheit „Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen“ als überholt im WHW. Die letzten Jahre konnte man beim Versuch die Herausforderungen des WW paddelns zu meistern unaufgezogen kentern und schwimmen. Doch bei der Septembertour die eigentlich an Giffre und Dranse gehen sollte und an Dranse, Saane und Simme endete, erfuhr die alte Tradition des Spottens wieder eine Renaissance. Vorangetrieben vor allem vom großen Meister himself der einst so Regeln wie, beim Spielen schwimmen zählt nicht usw postulierte. Unermüdlich erinnerte Volker die Bruchpiloten an ihre Verfehlungen aber OK, Challenge accepted.

2019-06-20 bis 23: Bregi Ablass (Half of my heart is in Tanna-na-uh-na-na)

Die WHW-Wildwassergemeinde reiste in mehreren Schichten ins Tal der Bregenzer Ache: Dominik, Julia, Markus, Max und Rob fuhren schon Mittwoch nachts durch Sturm und Gewitter (teilweise mussten Autobahntunnel auf der Strecke gesperrt werden) in Richtung Campingplatz Tanna(-na-uh-na-na), um dort nach einem kräftigen Regenguss um 3 Uhr nachts das Zelt aufzubauen. Jürgen stieß am nächsten Morgen zur Gruppe, sparte sich den Umsetzer und konnte direkt lospaddeln. Ute und Ronja erreichten uns Freitag Nacht, während Volker Samstag in aller Früh den Weg in den Bregenzerwald fand.

Tag 1 (20.06.2019)

  • Bregenzer Ache von Campingplatz Tanna(-uh-na-na) bis alter Bahnhof Langenegg (10km) und Wehr Egg bis High 5 (alter Bahnhof Lingenau, ca. 3,5km).
  • WW II, III (Schlucht von Egg)
  • Pegel Wehr Egg 14m3/s (laut RiverApp), Niedrigwasser
  • Paddler: Jürgen, Dominik, Julia, Markus, Max, Rob
  • Vereinskilometer: 74

Nach anfänglichen Schwierigkeiten, den Ausstieg zu finden (oberhalb des Bahnhofs Langenegg war der Hang mitsamt Zufahrtsstraße von Lingenau abgerutscht. Die Zufahrt von Müselbach war frei, allerdings mit einer Sperre und dem Hinweis „frei bis Baustelle“ versehen, was uns zunächst irritierte), starteten wir um 11:30 Uhr unsere Wildwassertour auf der Bregenzer Ache. Immerhin gab das Jürgen genug Zeit, am Campingplatz anzukommen. Kaum hatten wir hinter dem Campingplatz die Boote ins Wasser gesetzt, fing es an zu blitzen (und ca. 3-5 Sekunden später zu donnern). Der Zuruf „ab jetzt seid ihr der höchste Punkt auf dem Bach“ von anderen Paddlern, die sich schutzsuchend am Ufer unter Bäume stellten, ließ uns dann doch kurz verweilen und über die Physik von Gewittern rätseln. Als dann der Regen kam, deklarierten Markus und Dominik die Wetterlage als „safe“ und wir rutschten los.

Knapp 500m nach dem Campingplatz kam das erste Steilwehr, welches mit 2-3 m Höhe imposant war aber von beinahe allen Paddlern auf den linken 5m befahren wurde und auch keine Schwierigkeit darstellte. Eine Umtragung war links auch etwas mühsam möglich. Danach folgten kleine Schwälle bis einige km später der Sportplatz und das Wehr von Egg den Beginn der Egger Schlucht ankündigten. Das Wehr, eine schräge Holzrutsche mit einem knappen Meter Fall am Ende, fuhr sich auch von alleine. Von den meisten wurde es rechts in der Nähe der Kiesbank befahren, schien aber auf der gesamten Breite ähnlich gut fahrbar.

Während bis hier die Wildwasserstrecke aus kleinen Schwällen bestand, verengte sich der Bach in der Egger Schlucht und bot hier etwas mehr Verblockung, was die Linien und Kehrwasser interessanter machte. Fiese Stellen waren allerdings nicht dabei und es konnte alles ohne Besichtigung befahren werden. Ab dem Bahnhof Lingenau (High 5, wo am Donnerstag die bezaubernde Ingrid [genau ein] Freibier ausschenkte) nahm die Verblockung wieder ab und der Ausstieg bei Langenegg war schnell erreicht. Julia beschleunigte das üppige Buffet und schickte die Jungs (Dominik, Markus, Max, Rob) auf einen zweiten Run ab dem Wehr von Egg bis zum High 5, wo alle zusammen den Paddeltag mit einem kühlen Blonden ausklingen ließen. 

Tag 2 (21.06.2019)

  • Vorderrhein von Glennermündung Ilanz bis Raftstation Reichenau (20km) und Ilanz bis Bahnhof Versam (10km).
  • 10 + 20 km WW III
  • Pegel Ilanz 105m3/s, gut Mittelwasser
  • Wassertemperatur 7.5° C, gut kalt
  • Paddler: Jürgen, Dominik, Julia, Markus, Max, Rob
  • Vereinskilometer: 180

Da wir die Bregenzer Ache am Samstag nochmal mit Ute, Ronja und Volker befahren würden, zog es uns am zweiten Tag unserer Reise in die Schweiz zum Vorderrhein. 130km Anfahrt, die sich sehr lohnen sollten. Wir beschlossen, das Angebot der Rhätischen Bahn zu nutzen und mit eben dieser umzusetzen, also die Stunde Shuttle-Fahrerei auszulassen. Der Plan war, von Ilanz bis Versam zu paddeln, mit der Bahn nach Ilanz umzusetzen und dann die gesamten 20km nach Reichenau zu paddeln, wo Dominiks Auto wartete. Der mathematisch begabte Leser wird wissen, was das für die Beladung des anderen Autos bedeuten könnte.

Bevor wir zum Wasser kommen, Hinweise zur Logistik: Das Einzelticket von Versam nach Ilanz kostete 6.80 CHF pro Person. Ein Mehrfahrtenticket für bis zu 6 Fahrten (wir waren 6 Paddler) etwa 32 CHF. Soweit ein guter Deal zum Umsetzen. Wir hatten vorher noch einen Schaffner gefragt, was der Bootstransport koste und bekamen die Antwort „ich weiß nicht ob das was kostet“. Der nächste Schaffner wusste es leider umso genauer und verlangte 12 CHF – pro Boot! Nach einiger Verhandlung konnten wir die Kosten etwas begrenzen, müssen aber feststellen, dass die Bahn allenfalls eine Option zum Auto zurückholen ist aber keinesfalls eine attraktive Alternative für den Bootstransport ist. Sehr schade, nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die Paddler, da die Bahnhöfe sehr günstig am Fluss liegen.

Die Paddelei: Was von weit oberhalb des Vorderrheins aussah wie eine potenzielle Wandertour auf schnellem Wasser ohne nennenswerte Verblockung wurde zum wuchtigen Adventure-Ritt. Die Dimension der Wellen und Löcher wurde einem erst klar, als man mit dem Hintern auf Flussniveau saß und sich die Wellen teilweise meterhoch vor einem auftürmten und die Löcher ganze Paddler mitsamt Boot verschlangen und umgedreht aber dafür wenigstens gewaschen wieder ausspuckten. Jürgen fuhr souverän eine schnelle und trockene Linie vor, die die Polos zunächst etwas angespannt verfolgten. Als man sich dann an die Wasserwucht gewöhnt hatte, fuhr meistens einer vor und betrachtete Wellen, Steine und Löcher von der Seite, um dem Rest zu signalisieren, ob es eine gute Idee sei, darin zu spielen. So konnten wir unbeschadet zwei Runs auf dem Vorderrhein machen und dennoch einige gute Spiel- und Übungsstellen mitnehmen. Schwimmen und Boot jagen hätte bei dem Wasserstand (und 7,5° Wassertemperatur) auch wenig Vergnügen gemacht.

Tag 3 (22.06.2019)

  • Bregenzer Ache von Campingplatz Tanna bis Bahnhof Langenegg und von Campingplatz Tanna bis wo auch immer man strandete, als das Wasser weg war (Wehr Egg und Bahnhof Langenegg).
  • 10 km WW II, III in der Schlucht von Egg
  • Pegel Wehr Egg 14 m3/s. 2. Run zwischen 6 und 4 m3/s
  • Paddler: Jürgen, Volker, Ute, Ronja, Dominik, Julia, Markus, Max, Rob
  • Vereinskilometer: ca. 150

Ute, Ronja und Volker waren jetzt auch mit von der Partie also wurde die bregenzer Ache an diesem Tag nochmals befahren. In zwei Gruppen, um sich nicht die ganze Zeit in die Quere zu kommen. Der erste Run verlief weitgehend unspektakulär bei einem Abfluss von 14m3/s am Wehr von Egg. Aufgrund des Rennens zur Outdoor-trophy haben wir den Rennpaddlern immer wieder Platz gemacht und daher sehr lang für den ersten Run gebraucht. Entsprechend war es 15:00 Uhr als wir zum zweiten Run einsetzten und uns so langsam das Wasser unter dem Hintern ausging. Spätestens als Julia dann auf einer Stufe hängen blieb und etwas tat, das aussah wie Treppe runterfallen im Boot, wurde uns klar: Klappe zu, Affe tot. Die Rexy-Weichplastikraketen Julia, Max und Rob beendeten die Tour am Wehr von Egg und badeten in der prallen Sonne, während der Rest sich einen Weg durch die Schlucht bahnte.

Nach einem kurzen Schauer am Abend lichtete sich der Himmel wieder und wir gesellten uns zu einer munteren Runde aus anderen Paddlern, Gleitschirmfliegern und deren Weggefährten an ein großes Lagerfeuer. Das dominierende Thema am Feuer war der Wunsch nach einem flotten Dreier und so war klar, dass wir unsere Wildwassertour am Lutzbach beenden würden. Jürgens Interesse am flotten Dreier war eher begrenzt und er begab sich ohne zu paddeln direkt auf den Heimweg, um noch etwas vom Abend zu haben.

Tag 4 (23.06.2019)

  • Lutzbach Schwefelbrunnen Sonntag-Buchboden bis Sportplatz Sonntag-Garsella.
  • 6km WW III
  • Pegel Garsella 11m3/s
  • Paddler: Volker, Ute, Ronja, Dominik, Julia, Markus, Max, Rob und Support aus Mainz, Karlsruhe, Freiburg und Balingen.
  • Vereinskilometer: 66

Der Lutzbach fließt im großen Walsertal zumeist durch Wälder und in einem schmalen Kiesbett mit viel Steigung und wenig Kehrwässern. Da unsere beschauliche Gruppe mittlerweile auf 12 Personen angewachsen war, starteten wir in zwei Teams am Schwefelbrunnen von Sonntag-Buchboden. Weiter oben hätte man vermutlich auch einsetzen können, allerdings wählten wir den Flussabschnitt, der das geringste Baumrisiko barg. Ein sehr schöner, klarer Bach mit einigen Stufen, schönen kleinen Schwällen und Walzen zum Spielen. Der übliche Ausstieg ist wohl die Brücke in Garsella. Um uns den dahinter liegenden schönen Schwall nicht entgehen zu lassen, fuhren wir aber noch durch das Blockwurfwehr bei der Brücke. Hier ist auf der linken Flussseite eine Linie frei aber es ist ratsam, diese vorher von unten zu besichtigen, weil einige der Felsblöcke durch Stahlträger und Stahlseile befestigt sind, die zu unangenehmen Kontakten führen können.

Ute, Ronja, Julia und Rob beendeten nach einem Run die Paddelei und packten alles zusammen, während Volker mit Max und Markus einen zweiten Speed-Run startete. Im Stau auf der A7 begegnete man sich dann wieder.

So endete ein weiteres super Paddelwochenende, bei dem die Polos dank unserer erfahrenen Vorfahrer Jürgen, Ute und Volker steil gehen konnten!

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