Große Enz von Enzklösterle bis Bad Wildbad
- Abschnitt: Sporthalle Enzklösterle bis Ausstieg am Klohäuschen in Bad Wildbad
- Paddeldauer: ca. 2:15h
- Paddelstrecke: ca. 13 km
- Wasserstand: Ca. 110cm Höfen (Niedrigwasser, vernünftiger Mindespegel)
- Teilnehmerzahl: 11
- Vereinskilometer: 143 km
Da man sonntags beim Edeka weder Nudeln, noch Mehl oder Klopapier kaufen konnte, wurde zu Plan B wie Bach übergegangen: Einstieg in Enzklösterle bei herrlichem Sonnenschein und einem Pegel von ca. 1.10m in Höfen. Wer sich erinnert: Vor ziemlich genau einem Jahr stiegen wir an gleicher Stelle ebenfalls bei herrlichem Sonnenschein in die Enz und sollten nur wenige Augenblicke später ein feines Schwimmfest bei Regen, Wind und Eiseskälte erleben. Doch dieses Mal hielt das Wetter und trotz der großen Gruppe gab es wenig Chaos. Lediglich die Idee, Bäume nicht zu umtragen, sondern im Boot von unten zu passieren, sorgte ironischerweise dafür, dass das Boot verlassen und ein Bad in der Enz genommen wurde (gell, Simon?).
Beim gegebeben Pegel ist die gesamte Strecke gut Fahrbar (bei 101cm zwei Wochen zuvor gab es einige Treidelpassagen und die Anzahl der interessanten Stellen war deutlich geringer. Ebenso lief das erste Schrägwehr nicht [was uns nicht davon abhielt, es zu fahren und allesamt darauf stecken zu bleiben] und das kleine Steilwehr in der Linkskurve nach Lautenhof war auch grenzwertig nur ganz rechts zu befahren). Auch wildwassertechnisch ist 110cm eine himmelweite Steigerung zu 100cm: Die Stellen werden interessanter aber es fehlt ihnen der Bums, den man jenseits der 130cm Marke anfängt zu spüren.
Im ersten Abschnitt, etwa bis zum ersten Schrägwehr, waren die üblichen Drähte und Schnüre über den Bach gespannt und der altbekannte Baum war ebenfalls noch da. Dieser ist bei 110cm mit einer guten Stütze gerade noch unterfahrbar, kann aber auch locker auf beiden Ufern umtragen werden. Alle fahrbaren Wehre (mit Ausnahme des grundsätzlich unfahrbaren Kastenwehrs am Ende der Ortschaft Sprollenmühle gut. 3.5km nach dem Einstieg) konnten gut befahren werden. Vor dem ersten Schrägwehr lag ein Baum quer, sodass das Wehr entweder ganz rechts in einer unkomforablen Rinne oder nach Umtragen des Baum mittig befahren werden konnte.
Ganz kurz vor dem (nach Besichtigung des "Kickers" links) fahrbaren Steilwehr vor der Ortschaft Lautenhof (markante tiefe Brücke) lagen zwei Tannen quer. Die erste ist bei 110cm am rechten Ufer gerade so unterfahrbar (wenn man nicht gerade auf einem Korken 1m über dem Wasser schwebt) aber ansonsten konnte man auch gut rechts im Kehrwasser direkt davor anlanden und umtragen. Dabei empfiehlt es sich die zweite, leichter umfahrbare, Tanne gleich mit zu umtragen. Der Rest der Strecke war dann frei - auch der große Baum vor der Kurparkeinfahrt, welcher vor zwei Wochen noch vorhanden war, war weg. Das direkt nach der Ortschaft Lautenhof folgende kleine Steilwehr in der Linkskurve ist bei gutem Pegel kaum als Stufe wahrnehmbar. Bei niedrigem Pegel empfiehlt es sich, das Wehr ganz rechts zu befahren, weil dort das Unterwasser tiefer und die Ausfahrt frei von Steinen ist. Bei noch niedrigerem Pegel besser linksufrig umtragen (rechts Steilwand).
Weitgehend schwimm- und auch fast frostfrei erreichten wir um 13:30 den Ausstieg in Bad Wildbad. Völlig klar, dass in Anbetracht der niedrigen Pegel und drohenden Corona-Paddelsperre die Murg noch befahren werden musste.
Untere Murg von Forbach bis Kraftwerk Schlechtau
- Abschnitt: Wasserspielplatz Forbach bis kleine Brücke am Kraftwerk Schlechtau
- Paddeldauer: ca. 1:15h
- Paddelstrecke: ca. 7 km
- Wasserstand: Ca. 96cm Forbach, 80cm Rotenfels (Niedrigwasser)
- Teilnehmerzahl: 6
- Vereinskilometer: 42 km
Rebecca, Sönke und Chris traten bereits die Heimreise nach Heidelberg an während Hannah und Simon für die restlichen 6 Paddler ihre Shuttledienste anboten. Julia und Rob waren etwas nervös ob ihrer Erstbefahrung der Murg am Nachmittag, bei einem zweiten Run. Doch Volker nahm den beiden Rookies die Illusion, Murg zu paddeln: So lange es weder regnet noch schneit, ist es nicht die Murg. Und schon gar nicht bei dem Pegel (der sich im Nachhinein als irreführend herausstellte, weil weniger Wasser abgezweigt wurde als üblich). So booteten wir in Forbach ein und nach dem ersten, zweiten oder dritten verblockten, einigermaßen wuchtigen Schwall wich die Anspannung einem breiten, doch ehrfürchtigen Grinsen. Sehr häufig hörte man die Paddler sich erinnern "das ist nicht die Enz". Die mittlerweile zwingende Umtragung an der Wehrbaustelle in Breitwies war in diesem Sinne eine willkommene Verschnaufpause, die Rob dazu nutzen konnte, literweise Wasser aus seinem Boot zu leeren. Dieses Wasser sammelte sich ausnahmsweise nicht wegen seiner nervösen Konfirmantenblase, sondern weil Markus nach seinem Abenteuer auf dem Ulfenbach (Laxbach) in Robs Boot dessen Stöpsel wahrscheinlich aus dringenden medizinischen Gründen selbst brauchte und Rob mit einem undichten Ersatzstöpsel Vorlieb nehmen musste...
Volker gab eine sourverän trockene Linie vor und die bekannten Kernstellen wie die Nine-Stufe oder der Holtzmann II Katarakt wurden ohne Zwischenfälle befahren.Lediglich die Fischtreppe des letzten Wehrs ließ Julia und Rob mit ihren Rexys ein wenig straucheln weil das Heck immer wieder in den Abgrund wollte. Nachdem also die Fischtreppe überlebt war und alle Paddler am sandigen Ausstieg in Schlechtau standen, konnte man sich ein high five kaum verkneifen. Denn klar ist, dass wir verantwortungsvoll auf die steigenden Corona-Infektionszahlen reagieren und bis auf weiteres unsere gemeinsamen Paddelaktivitäten einstellen. Deshalb: Ab und an ist es besser, an- und abzupaddeln.