2012-07-22 Mittelrhein

Der Mittelrhein, UNESCO-Weltkulturerbe das tausende von Touristen Jahr für Jahr anzieht. Ein Stück Vater Rhein, bei dem der große Fluß noch einmal in ein engeres Korsett gezwängt wird, die Strömung kräftig zulegt und durch den hohen Schiffsverkehr ein häufiger Wellenschlag herrschen soll.  Und wir wollten zumindest ein Teilstück davon, vom Kajak aus besehen - von Bingen bis Bobbard. Wie erwartet und oft erlebt, meldeten sich nur wenige auf den Aufruf zum Paddeln. Doch die kleine Schar Paddler (Manfred, Berta; Dietmar, Jan und Volker) die sich an einem sonnigen Sonntagmorgen auf dem Weg machten, wurden mit einer schönen Paddeltour belohnt. Die Sonne schien, es war warm, der Rhein führte kräftig Wasser, als wir unsere Kajaks vor Bingen ins Wasser ließen. Schnell kamen wir durch die flotte Strömung voran. Der Schiffsverkehr war hoch, was eine erhöhte Vorsicht von uns forderte. Nach wenigen Kilometern hatten wir den Binger Mäuseturm hinter uns gelassen und fuhren durch das Binger Loch. Eine Engstelle, die lange für Schiffe unpassierbar war. (Anmerkung: Erst im 17 Jahrhundert wurde eine 4 m Breite Durchfahrt durch das Quarzitriff geschaffen, die bis heute auf ca. 120m ausgedehnt wurde, so dass von den namensgebenden Lochsteine nur noch wenige übrig sind. - muss das eine Wildwasserstelle gewesen sein, so viel Wasser und nur 4 m Durchlauf! ) Wir merkten deutlich wie die Strömung zunahm. An den Bojen sah man deutlich wie sehr das Wasser des Rheins strömte, schräg hingen sie in der Strömung und es bildeten sich kräftige Kehrwasser dahinter. Felsen ragten auf, Inseln standen im Strom und sorgten mit dem steten Wellenschlag der Schiffe für Wildwasserfeeling. Bereits nach 45 Minuten hatten wir ohne größere Anstrengung die ersten 10 Kilometer zurückgelegt. Steil ragten die mit Weinhängen bepflanzten und Burgen gespickten Felswände auf. Doch allzu sehr konnten wir uns dem imposanten Panaorama nicht wittmen, denn der stetige Schiffsverkehr und dem stetigen Wellenschlag erforderten unsere Aufmerksamkeit. Weiter ging die Fahrt, vorbei an der berühmten Burg "Pfalzgrafenstein" zur Loreley. Kurz vor ihr befindet sich eine Felsgruppe in der Strömung (die 7 Jungfrauen), doch uns brachte kein Fels oder keine blonde Frau zum kentern, aber ein leerer Magen ließ uns eine Pause einlegen (ja, ihr lest richtig - wir machten eine Vesperpause), bevor wir die letzten Kilometer bis Boppard zurücklegten.

2012-07-22 Mittelrhein

Burg Pfalzgrafenstein

IMGP7710-1

Loreley

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Pause - wohlverdiente Pause!!

IMGP7710-1

... und immer schön

Teilgenommen haben

  • Manfred
  • Berta
  • Dietmar
  • Jan
  • Volker

Paddelstrecke

Bingen bis Boppard; 44,5 km, trotz gemütlichem paddeln und Pause 4 Stunden Fahrtzeit

Resumee

Die Tour war interessant und nicht nur wegen des tollen Wetters schön. Eine Fahrt auf dem Mittelrhein wird mit Sicherheit im nächsten Jahr in einer abgewandelten Version wiederholt werden. (anderer Ein- und Ausstieg) Denn der Mittelrhein ist interessant, nicht nur für "Kilometerfresser", aber er ist auf keinesfalls etwas für Anfänger!

2012-06-30 bis 2012-07-01 Vorderrheintour

30.06.2012 bis 01.07.2012 Vorderrheintour

Klein aber fein

Vorderrhein klein? Nee. Pegel klein? Nee. Gruppengröße klein? Ja, klein aber fein.

Betreits das vierte Mal in Folge ging der WHW an den Vorderrhein. Und die Gruppenstärke waren in der Vergangenheit zum Teil hoch gewesen. Doch in diesem Jahr wollten nur noch drei (Jan, Ute und Volker) an den Vorderrhein und sie wurden für ihre Wir-Fahren-Trotzdem-Einstellung mit schönem, sonnigem, warmen, Wetter, guten Wasserständen und  tollen Befahrungen belohnt.

30.06.2012 bis 01.07.2012 Vorderrheintour

Nachdem man in Thusis auf dem wegen Bauarbeiten geschlossenen Campingplatz, von der Polizei wohl behütet verbracht hatte, fuhren sie am Samstagmorgen nach Reichenau an den Raftausstieg. Sie erkundigten sich über die aktuellen Pegelverhältnisse und hoffte auf weitere Paddler mit denen sie ggf. umsetzen könnten. Aber anscheinend waren alle Paddler, nicht nur die restlichen Heidelberger vom sonnigen Wetter und den 85 Kubik pro Sekunde des Vorderrhein plus den 15 Kubik, die der Glenner noch dazubrachte, abgeschereckt gewesen. Also fuhren die drei mit ihrem Auto und den Kajaks alleine durch das Vorderrheintal nach Ilanz um einen Blick in den Glenner zu werfen. Das Wasser des Glenners war tiefgrau, doch das ist es meist. Aber es schien nicht zuviel zu sein. Genaueres sahen sie erst am berüchtigten 4(?)-m Wehr. Der Glenner führte deutlich mehr Wasser, als bei der letztjährigen Vereinsbefahrung, aber der Rücklauf des Wehres war noch machbar, zumindest wenn man nicht ganz rechts fuhr.  Also nahmen sie den Einstieg in Uors und setzten in den Valserrhein ein. Flott kamen sievoran, und erreichten schnell das erste Kriterium des Glenners, das nach der Besichtigung problemlos gemeistert wurde.

30.06.2012 bis 01.07.2012 Vorderrheintour

Es war ein gutes Tempo, daß sie auf dem  Glenner hinlegten und da sie das Wehr schon bei der Anfahrt besichtigt hatten, wurde es auch direkt genommen. Doch leider wurde eine wichtige Paddlerregel nicht beachtet. "Gebt dem Vorfahrenden genug Zeit, den Fotoapparat auszupacken und die linse zu trocknen, daß er die Nachfahrenden gut fotografieren kann." Was aber nur zur Folge hatte, daß es nur ein Bild der Wehrbefahrung gibt und dieses zeigt auch nur den Vertreter der Jugendabteilung auf Tauchstation im Tumpf.

30.06.2012 bis 01.07.2012 Vorderrheintour

Schnell kamen sie dann zum Schlitz. Den sie nach Besichtigung zum Teil mit Überschlag und Rolle, einfach durchpaddelnd oder per Pedes am Land bewältigten. 

30.06.2012 bis 01.07.2012 Vorderrheintour

Die Galerie konnten sie bereits bei der Anfahrt vom Auto aus begutachten und so war eine "Befahrung auf Sicht" ohne besondere Ereignisse. Auch der Rest des Glenners war ebenfalls spritzig und schön und nach einer schneller Befahrungen, paddelten sie in den grünlichen Vorderrhein ein. Sie erkannten gleich, das mit den 15 Kubik des Glenner die 100 Kubik des Vorderrheins auf keinen Fall zu viel waren. Das erste Wehr hatte sich wieder einmal geändert.  Es war zwar über der gesamten Breite überspült, aber es gab einen Durchbruch, in dem es zwei Stromzungen mit interessanter Verschneidung gab-einfach wenn man auf einer Zunge fuhr und spaßig und ungefährlich wenn man in die Verschneidung direkt fuhr, auf Tauchstation ging und auf der anderen Seite des Schwalls wieder auftauchte. Allgemein stellten sie fest: "Der Vorderrhein ist nicht schwerer, oder groß wuchtiger bei 100 Kubik. Auf jeden Fall der Vorderrhein verträgt noch viel mehr Wasser!"

30.06.2012 bis 01.07.2012 Vorderrheintour

Selbst das "Schwarze Loch" hatte nach dem Verlust der Floßgasse an Reiz verloren, doch nicht so die Flimser Schlucht  mit ihren imposanten Konklomeratwanden.

30.06.2012 bis 01.07.2012 Vorderrheintour

Als Abendsport war die Viamal geplant gewesen. Einstieg und Verlauf wurden von ihnen angeschaut und auf Risiken ausgwertet worden. Sie warteten bis die Kassiererin ging. Doch der Ausstieg blieb ihnen verborgen, so dass sie fast unausgelastet den Weg zum Gebiet ihres nächsttäglichen Sonntagsvergnügen antraten, In Tiefenkastel fanden sie einen kleinen Zeltplatz auf dem eine Katze sich alleine heldenhaft der Übermacht der Junikäfer stellte.

Am nächsten Morgen gingen sie auf die Albula, doch selbst bei 40 Kubik  (bereits HW) war der Wasserstand zwischen Filisur und der Landwassermündung sehr knapp.

30.06.2012 bis 01.07.2012 Vorderrheintour

Doch das änderte sich gewaltig. Nach einem Kilometer kam Zuschusswasser von der Landwasser. Nicht nur flott ging es voran sondern rasant. Die erste schwere Stelle der Waldschlucht wurde besichtigt und dann überwunden, entweder mit Verweilen in der

30.06.2012 bis 01.07.2012 Vorderrheintour

in der Walze oder Rolle oder per Pedes an Land. Doch dann hieß es in der Waldschlucht. "Party go on." Ohne Unterlass ging es hinab und vor ihnen war das Wasser nur noch weiss und die Gischt spritzte auf.  Es war Rock´n-Roll vom Feinsten bis zum Ausstieg vor dem unfahrbaren Wehr in Tiefenkastel.

30.06.2012 bis 01.07.2012 Vorderrheintour

Sie tauschten einen Blick aus und dann hieß es nur: "Second run, douple fun!" und so taten sie es auch, bevor sie den Rückweg antreten mussten. (Anmerkung: beim zweiten Run wurde der einfachere Ausstieg an der Brücke vor Tiefencastel gewählt.)

Teilgenommen haben

  • Volker Gärtner
  • Jan Gärtner
  • Ute Endele

Gepaddelte Strecken

  • Valserrhein/Glenner - Uors bis Mündung - 10 km
  • Vorderrhein Mündung - Glenner bis Reichenau - 20 km
  • Albula - Filisur bis Wehr Tiefencastel - 9,2km
  • Landwasser/Albula - Straßenbrücke bis Brücke vor Tiefencastel - 8,5 km

Resumee

Es war eine beindruckende Tour im mittleren Schwierigkeitsbereich, auch wenn der Vorderrhein gegen Glenner und Albula fast nur landschadftlichen Reiz hatte. Der Vorderhein verträgt noch einiges an Wasser, 100 Kubik sind absolut unproblematisch. Jedoch bei mehr Wasser kann eventuell das Wehr am Glenner problematisch werden. Hingegen ist die Albula, mit Einstieg Landwasser, bei viel Wasser nur zu empfehlen - für mich nach vielen Jahren der Albulaabstinez, eine fast vergessene Schönheit.

Nachtrag. Dies war die erste Vorderheintour ohne Schwimmer.

 

 

2012-01-21 Große Enz und Murg

Als bei der Fahrtenplanung für das Jahr 2012 Murg oder Enz für den 21. Januar festgelegt wurde, war ich sehr skeptisch, dass die Fahrt mangels Wasser stattfinden könnte. Doch das Jahr 2012 fing für Paddler gut an. Die Pegel schossen in die Höhe und man fragte sich: "Welchen Fluss paddeln wir heute?" oder "Geht das noch bei soviel Wasser?". Auf jeden Fall es gab genug Wasser in den Flüssen des Schwarz- und Odenwaldes. Doch eine Woche vor unserem geplanten Murg-Enztermin wurde es wieder kalt und die Pegel fielen rapide ab - eine Befahrung von Murg oder Enz wäre nicht mehr lohnend bzw. machbar gewesen. Doch passend zu unserer Jahresplanung stiegen die Pegel zum Wochenende wieder an und wieder fragte man sich: "Welchen Fluss paddeln wir, Murg, Enz oder beide?" Schnell entschieden wir uns für: "Beide!". 

Der Enzpegel Höfen war mit 100 cm nicht also zu hoch, aber eine Befahrung ab Enzklösterle war für uns möglich. Uns waren Tom, Caro, Tobias, Jan, Volker und Marion vom WSC. Die Temperaturen waren nicht zweistellig, aber es war trocken, als wir unsere Fahrt starteten. Zu Beginn ließ uns der niedere Wasserstand das ein oder andere Mal Steine touchieren. Ein Baum mußte umhoben werden und das Kastenwehr umtrugen wir - auch wenn es bei diesem Wasserstand fahrbar gewesen wäre.  Aber umso näher wir dem Kurpark kamen, umso besser und ausreichender war die Wassermenge. Flott kamen wir voran und die kleine Gruppe zog sich auseinander. Als Caro und Jan den Ausstieg fast erreicht hatten, befand sich Tom noch im Kurpark, sah und nutzte seine Chance. Geschickt wählte er sich einen Fels aus, klebte sein Boot daran und stieg aus. Genau wie im Vorjahr  hatte er siegessicher die erste Kenterung des Jahres bewältigt und die Führung in der Kentertabelle übernommen. Für uns anderen, die die ganze Zeit zu sehr gezögert hatten, unerreichbar. 

Doch danach ging es weiter zur Murg. Überzeugt von seiner führenden Tabellenposition verzichtete Tom (und Caro) auf einen zweiten Bach und dieser Bach (mittlere Murg) führte satt Wasser. Gleich nach dem Wehr kam meine Chance. Ich paddelte durch ein "fettes" Loch und kenterte, doch meine Nerven versagten, ich vermasselte es und rollte hoch. Tobias hingegen, angefacht durch meinen gescheiterten Versuch, nutzte seine Chance besser. In einem unbeobachteten Moment warf er sich mutig ins Wasser. Als wir wieder zu ihm hinschauten, ließ uns unser Blick vor Neid erblassen. Tobias schwamm neben seinem neuen Boot über riesige Wellen einen fetten Schwall hinab. Souverän hatte er mit Tom den Gleichstand erreicht. Viele Chancen in Form von hohen Wellen, fetten Walzen und kräftigen Löcher ließen wir ungenutzt hinter uns. Erst an der Neuerstufe, die an diesem Tag eine kräftige Walze fast über die komplette Breite hatte, hätte die Tabelle nocheinmal durcheinander gebracht werden können. Ich nutzte wieder meine Chance nicht und sprang über den Kicker an der Walze vorbei. Marion folgte, doch im letzte Moment wollte auch sie beweisen was in ihr steckt und zog ihr Kajak an der Kante nach links in die Walze und machte dort ihre Überschläge, einen nach dem anderen. Ein sehr geschickter Schachzug. Den die Walze war nun besetzt und Tobias und Jan blieb nur der Weg über den Kicker und durch. Marion wartete ab und demonstrierte uns dann, das es auch im WSC Nervenstärke gibt und schwamm heraus. (Tolle Leistung!). Die weitere Fahrt brachte keine weiteren Höchstleistungen mehr hervor. Ohne Kenterung oder Schwimmeinlage wurden alle weiteren Stellen bezwungen, obwohl die Murg z.B. mit dem Holzmannkatarakt durchaus dazu Potential lieferte

Resumee des Tages

Erste Vereinfahrt, zwei tolle Bäche, drei Schwimmer (wenn auch einer davon vereinsfremd)-es wird ein spannendes Vereinsjahr werden.

Teilgenommen haben

  • Tom Laging
  • Caro Laging
  • Tobias Klingenfuss
  • Jan Gärtner
  • Volker Gärtner
  • Marion von unter dem Berg (WSC)

Für das Touren-/Fahrtenbuch

  • Enz: 15 km
  • Murg: 8 km
  • Vereinskilometer: 99km